Nach der Fortbildung ist vor der Umsetzung
Darum nehme ich sehr regelmäßig an allen möglichen interessant klingenden Kursen, Seminaren und Workshops teil, die sich mir so bieten. Was dabei auch noch ein großer Vorteil ist: Es ist eine wunderbare Methode, um interessante neue Leute kennenzulernen.
Wie ich Jeffrey Shaw und seinen Kurs fand
Vor knapp zwei Jahren lief mir also ein Online-Vortrag zum Thema Selbständigkeit über den Weg, der mich begeisterte: Da sprach ein Mensch so engagiert, so überzeugt, vom Sinn und vom Zauber des Selbständigseins, und er hatte gerade frisch ein Buch namens „The Self-Employed Life“ geschrieben. Ich warf einen Blick auf seine Webseite, bestellte das Buch und verschlang es in kürzester Zeit. Ich meine, ich liebe Bücher generell, aber dieses ist wirklich sehr lesbar UND sehr lehrreich.
Entsprechend habe ich mich für Jeffreys Newsletter angemeldet, der eher unregelmäßig alle paar Wochen oder Monate mal in mein Postfach flattert, aber jedesmal voller interessanter Gedanken, Links und Tipps steckt. So ziemlich das Erste, was drinstand, war Werbung für seinen noch recht neuen Langzeitkurs, der so klang, als wäre er absolut das Richtige für mich – aber im Herbst 2021 passte es mir überhaupt nicht rein, weder zeitlich noch finanziell. Also nahm ich mir zuversichtlich vor, bei der nächsten Runde dabeizusein, und machte keinerlei weitere Planung diesbezüglich.
Kostenlose Webinare funktionieren gut als Werbung!
Knapp ein Jahr später gab es von ihm das Angebot eines kostenlosen, ca. einstündigen Webinars zum Thema „Move Forward Plan“ (statt eines „Business Plan“), da war ich natürlich dabei. Unerwarteterweise nicht relativ anonym eine unter vielen, sondern im Zoomraum mit Kamera und Mikro an (bzw. anschaltbar) und insgesamt etwa 25 Teilnehmenden. Das Webinar war super und erhellend, und am Ende kam noch die Ankündigung, dass die nächste Kohorte seines Kurses zwei Wochen später anfing und es noch Plätze gab. Das fiel mir natürlich ein bisschen plötzlich auf die Füße… aber ich hatte so ein Gefühl, dass es jetzt genau das wäre, was mich weiterbringen würde.
Nun sind 5000 $ (also ungefähr 5000 €) gewiss kein Pappenstiel für mich, aber ich habe in diesem Fall mal selbst das getan, was ich anderen ständig predige: ich habe gerechnet. Wenn es mir dieser Kurs ermöglicht, meinen Umsatz zu verdoppeln, dann hat sich die Investition ziemlich schnell amortisiert. Und tatsächliches Verdoppeln würde sicher eine gewisse Anlaufzeit brauchen – aber würde ich es alleine auch hinkriegen, und wenn überhaupt, wie lange brauche ich dafür alleine? … also :-)
Das Self Employed Business Institute
Ich habe dann gleich mal Jeffreys erstes Buch (Lingo) bestellt und genauso verschlungen wie The Self-Employed Life. Ich war tatsächlich ein bisschen überrascht, wie er es geschafft hat, schon ein so solides Erstlingswerk zu produzieren UND auch sehr wenig Überschneidungen in beiden Büchern zu haben. Lingo fand ich ein hervorragendes Arbeitsbuch, das ich auch explizit nach dem ersten Durchlesen nochmal richtig durchgeackert habe, mit allen Übungen.
Und dann ging es Mitte September 2022 los: Jeden Mittwochabend abwechselnd training calls und coaching breaks (letztere optional, aber empfohlen). Dazwischen einen Gastvortrag oder Workshop pro Monat, ebenso wie eine halbe Stunde 1:1 mit Jeffrey, ebenfalls pro Monat. Fünf Monate lang.
Andere Länder, andere Uhrzeiten
Ich hatte meistens Glück mit der Uhrzeit: Jeffrey wohnt in Florida, und die regelmäßigen Mittwochstermine waren bei ihm mittags um eins, das heißt für mich abends um sieben. Das ist eine viel akzeptablere Uhrzeit als morgens um drei – unsere arme Australierin! Die Workshops und Vorträge waren allerdings abends um zehn für mich, das hat meinem Schlafrhythmus schon nicht so gutgetan. Aber natürlich auch noch im Rahmen, und ich habe es der Australierin sehr gegönnt.
Nun war am Mittwoch der allerletzte training call mit einer kleinen Abschlussfeier. Das hat sich ein bisschen seltsam angefühlt nach diesen fünf thematisch prallgefüllten Monaten! Aber was ich an Jeffrey wirklich mag (eins von vielen Dingen), ist dass er ein Gemeinschafts- und Beziehungsmensch ist – deshalb ist der Kurs auch live und kein Videokurs zum Selberlernen – und die Online-Community seiner aktuellen und bisherigen Kursteilnehmer:innen sehr pflegt. Vor allem die Coaching Calls sind grundsätzlich für alle offen, ebenso die Vorträge und Workshops, und ich könnte auch bei den neuen Training Calls mithören, wenn ich will. Das ist alles schon ziemlich cool und ein echter Bonus fürs Leben, finde ich.
Meine Highlights
Wenn ich so überlege, was mir im Kurs besonders gut gefallen hat oder besonders hilfreich für mich war, dann würde ich als allererstes Jeffreys Bestreben und Talent nennen, Klarheit und Struktur in ein Thema zu bringen. Sowohl in seinen Büchern als auch im Kurs bettet er alles in einen konzeptionellen Zusammenhang ein, der es mir persönlich einfach macht zu verstehen, was gerade meine Themen sind und was eher nicht, und in welche Richtung ich aktiv werden kann.
Die beiden besten Beispiele dafür waren vielleicht die letzten beiden Workshops „Ziele setzen“ und „Nächste Schritte“. Für Zielsetzungen hatte Jeffrey einen Rahmen mit sechs Ebenen entwickelt, die alle zusammenhängen: ganz oben das Jahresthema, dann die Vision, dann die finanziellen Ziele (drei), dann erst die „Ziele“ fürs Jahr, schließlich die Projekte, die zu diesen Zielen führen, und auf der letzten Ebene die Aufgaben, aus denen die Projekte bestehen. Auf diesen letzten beiden Ebenen fummele ich immer noch herum, das ist ja alles nicht ganz trivial, aber ich bin überglücklich, die ersten vier Ebenen glasklar vor mir zu haben und zu verstehen, wie sie sich gegenseitig unterstützen und beeinflussen!
Und im Workshop „Nächste Schritte“ stellte er uns vier Kategorien mit jeweils vier Unterkategorien von unternehmensrelevanten Tätigkeiten vor und ließ jedes von uns genau bestimmen, in welchen drei von diesen sechzehn Bereichen uns vermehrte Aufmerksamkeit am meisten vorwärtsbrächte. Das steht jetzt fein säuberlich auf einer Liste, und im August treffen wir uns und berichten, was wir wie umgesetzt haben. Das ist super hilfreich, nicht nur weil der klare Zeitrahmen und der Bezug zur Gruppe und zu Jeffrey hilft, sich daran zu halten und es wirklich auch zu machen, sondern auch, weil die Begrenzung auf nur drei Bereiche genau der Fokus ist, den es braucht. Man schafft nicht alles auf einmal!
Investieren: wenn Geld dann auch Zeit
Kurz gesagt finde ich, dieser Kurs war eine exzellente Entscheidung und Investition. Das liegt gewiss auch mit daran, dass ich wirklich jeden Mittwoch dabei war (bis auf einen: die USA macht die Zeitumstellung nämlich nicht am selben Wochenende wie Deutschland) und sehr aktiv daran bin, all das Gelernte auch umzusetzen. Es macht meines Erachtens wenig Sinn, viel Geld für Fortbildung in die Hand zu nehmen und sie dann nur so nebenher irgendwie mitzumachen! Deswegen finde ich es wichtig, nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein zeitliches und energetisches Budget für Fortbildung einzuplanen. So im Rückblick waren die letzten fünf Monate nämlich schon ganz schön voll, und ich freue mich jetzt auch auf eine kleine Pause, was regelmäßige Zusatztermine betrifft.
Ich bin also für den Moment einfach mal superstolz auf meine completion badge (also diese hübsche kleine Grafik im Header), mal schauen ob ich die noch anderswo auf meiner Seite unterbringen kann. Ansonsten wird's jetzt aber erst so richtig spannend – jetzt kann ich der Reihe nach all diese neuen Erkenntnisse und Strategien auf mein Business anwenden und schauen, was dann passiert! :-D
Was war die letzte Fortbildung, die Dich begeistert und vorwärtsgebracht hat?